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Entstehung der Tagesschule

Das Mädchenpensionat wurde erstmalig am 29. Januar 1717 in einem Bittgesuch erwähnt. Am 17. Juni 1717 brachen dann die ersten „Englischen Fräulein“ von Augsburg aus nach Bamberg auf, um das Mädchenpensionat am 21. August 1717 für Adelige und Bürgerliche zu eröffnen.

Von Anfang an widmeten sich die Gründerinnen, Schwestern und Mitarbeitenden der Erziehung und Ausbildung von Mädchen nach den Grundsätzen Mary Wards, um diese auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes zu erziehen und zu bilden.

Während der Säkularisation 1803 war das Institut auf den Aussterbeetat gesetzt. Durch ein Reskirpt seiner königlichen Majestät Ludwig |. vom 29. Oktober 1827 wurde das Institut dann wieder mit doppeltem Zweck genehmigt: Elementarunterricht in den bisher gesorgten Mädchenschulen und höhere Bildung weiblicher Jugend in einem Pensionat. Am 01. November 1829 erfolgte die Eröffnung des öffentlichen Erziehungs-Institutes (Pensionat).

Demnach gab es bereits seit der Wiedereröffnung im Jahr 1829 eine Tagesschule, die in das damalige Internat integriert war, auch wenn diese damals so nicht benannt wurde. Diese hatte jedoch lange Zeit keine separaten Bauten, so dass Schule und Pensionat in verschiedenen Teilen des großen Gebäudekomplexes untergebracht waren.

Am 01. November 1835 wurde das Pensionat zur öffentlichen Erziehungsanstalt erklärt. Im November 1841 wurde die Genehmigung zu Angliederung einer höheren Töchterschule durch die Regierung ausgesprochen und am 21. Dezember 1841 wurde diese für die Stadtschülerinnen geöffnet. Dadurch endete die reine Pensionatsschule.

Das erzieherische Wirken musste lediglich in den Jahren der NS-Diktatur unterbrochen werden, als den Schwestern aus ideologischen Gründen die Unterrichtserlaubnis entzogen wurde.

Am 18.06.1946 konnte das Internat mit 46 Zöglingen und 50 Tagesschülerinnen wieder eröffnet werden. Die Zahlen wuchsen anschließend rasch und es wurden mehrere Pensionatsräume eingerichtet.

Im Zuge des Turnhallenbaus mit Musiksaal und Turnhalle für die Schule wurden auch eine Küche und Speisesäle für das Internat errichtet und am 29. Mai 1956 eingeweiht. Zehn Jahre später erfolgte die Einweihung des Schülerwohnheimes, das vier Jahre zuvor extra für den Internatsbau gekauft wurde. 1977 wurde das Steinheimer Haus (Frauenstraße 13) umgebaut, in dem zunächst Schwestern und später auch Internatsschülerinnen eingezogen sind. Auch im Haus der Edelstraße 2 wohnten zunächst Internatsschülerinnen und später Studentinnen.

Ab 1979 wurde die Hausaufgaben-Überwachung eingeführt, die zunächst noch in der Schule ihre Aufenthaltsräume hatte. Im Mai 1982 wurde ein eigener Spielplatz mit Geräten und Bänken für das Internat angelegt. Im Dezember 1989 wurden die neuen Speisesäle und die Küche in der Frauenstraße 15 eingeweiht. Ab 1999 waren alle drei Gruppen des Tagesheimes, der früheren Hausaufgaben-Überwachung, mit ihren 60 Schülerinnen vollständig im Internat beheimatet. Mit Georg Nüsslein, Lehrer an der Realschule, erhielt die Tagesschule im gleichen Schuljahr erstmalig eine eigenständige Tagesschulleitung. Diese hatte Herr Nüsslein anschließend bis ins Jahr 2016 inne.

Um auch für die Zukunft die finanzielle Basis zu sichern, hat im Jahr 2002 die Erzdiözese Bamberg die Trägerschaft von den Schwestern der Englischen Fräulein übernommen. Diese nennen sich nach der Übernahme der vollständigen ignatianischen Konstitution Schwestern der Congregatio Jesu. Ab 2004 änderte sich dann auch der Schulname: Das Institut der Englischen Fräulein wurde zur Maria-Ward-Schule Bamberg der Erzdiözese Bamberg. Die Tagesschule und das Internat standen zunächst weiterhin unter der Trägerschaft der Congregatio Jesu, bis im August 2011 auch die Tagesschule in die Trägerschaft der Erzdiözese Bamberg überging. Das Internat wurde geschlossen. Die Zahl der Tagesschülerinnen wuchs über die Jahre weiter an und erreichte im Schuljahr 2013/2014 125 Schülerinnen.

Seit August 2013 begleiten unsere Schule erneut umfangreiche Bau- und Umbaumaßnahmen:  Die Institutskirche wurde saniert und erstrahlt nun in neuem Glanz. Auf dem ehemaligen Internatsgelände entstand ein Erweiterungsbau mit neuen Klassenzimmern und Kunsterziehungsräumen, zwei Sporthallen und Mehrzweckräumen, einer Aula sowie einem großen Pausenhof. Auch das Gebäude Edelstraße 2 wurde saniert, um als Verwaltungsgebäude und für weitere Klassenräume genutzt zu werden. Die Tagesschule zog in dieser Zeit in das Hauptgebäude der Schule.

Im Schuljahr 2016/2017 erreichte die Tagesschule ihren bislang höchsten Gruppenstand mit knapp 170 Schülerinnen in neun Tagesschulgruppen unter der Leitung von Frau Elke Bürklen, die zeitgleich Lehrkraft am Gymnasium war. Im Schuljahr 2018/2019 übernahm Frau Anna Krischer, ebenso Lehrerin am Gymnasium, die Leitung der offenen Ganztagsschule.

Während der bislang weiterhin andauernden Generalsanierung der Bestandsgebäude wird ein Teil der Schülerinnen der Mittel- und Oberstufe im Interimsgebäude am Heinrichsdamm (Village) beschult. Das hatte einen Rückgang der Anmeldezahlen der Tagesschule zur Folge, die sich seit dem Schuljahr 2019/2020 bei fünf bzw. sechs Gruppen stabil hält. Zwischen 2021 und 2023 übernahm Frau Melanie Seuling, Erzieherin und langjährige Mitarbeitende (bereits schon seit Internatszeiten!) die Leitung der Tagesschule als Elternzeitvertretung von Frau Krischer. Im Schuljahr 2023/2024 erfolgte für die rund 100 Schülerinnen und das achtköpfige Team der Tagesschule ein erneuter Wechsel, da Frau Shani-Alisha Deubzer die Tageschulleitung als Sozialpädagogin während der weiter andauernden Elternzeit von Frau Krischer übernahm.

Während der Umbauzeit der Hauptgebäude nutzt die Tagesschule die Klassenzimmer im neuen Erweiterungsbau der Edelstraße als Gruppenräume und erhielt zudem eigene Verwaltungsräume im dort angrenzenden Marienheim. In der Kleberstraße wurde der Heinrich- und Kunigundesaal als Mensa mit angeschlossener Küche extra für die Tagesschule eingerichtet.

Das neue Schulgebäude soll nach Um- und Neubau der Bestandsgebäude eine eigene Bibliothek/Mediathek, Fachräume für die naturwissenschaftlichen Fächer, Haushalt und Ernährung und IT , sowie eigene Räumlichkeiten für die Tagesschule bieten. Auch die Räume der Verwaltung, Lehrerzimmer und Aufenthaltsräume (Speisesaal, Cafeteria, etc.) werden neu konzipiert. Besonders auffallen wird zudem ein wettergeschützter Innenhof.

Zusammenschrift von Shani-Alisha Deubzer mit Beiträgen und Ergänzungen von Gislind Erbesdobler, Georg Nüsslein und dem Archiv der Congregatio Jesu.